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Stifter der Tafel Winfried Bock Einweihung 19.7.2005
Die Tafel wurde auf Initiative des Heimatgeschichtlichen Vereins Ilmenau angebracht.
Entwurf Claudia Fiala, Silke Leisner, Reinhard Döring
Im 16. Jahrhundert hatte Ilmenau vier Stadttore. Eine Stadtmauer gab es wohl nie. Es wird angenommen, dass die Stadt anfangs nur durch einen einfacher Holzzaun
begrenzt war. Auf Wunsch des Grafen Poppo von Henneberg wurde, nachdem er seine Residenz in der Ilmenauer Burg nahm, 1557/56 ein Wall gebaut. Dieser
war mit Weidenruten verfestigt und darauf stand ein Plankenzaun. Vor dem Wall zogen sich an einigen Stellen mit Wasser gefüllte Gräben hin. Im
Süden bildete auf einem Teilstück der Lauf der Ilm die natürliche Begrenzung. Diese Befestigung hatte keine militärische Bedeutung, diente lediglich der
Abwehr von Tieren und Räubern. |
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Doch schon diese minimale Befestigung war teuer und musste dauernd gewartet werden. Deshalb wurde eine Wallsteuer erhoben. Die
ersten beiden Stadttore gab es schon im 15. Jahrhundert. Es waren das Obertor (Erfurter Tor) nahe der Burg
und das Endleichtor (Frauenwälder Tor), genannt nach der Ilmenauer Vorstadt. Letzteres stand quer
in der heutigen Lindenstraße, das letzte Haus auf der linken Seite war das ehemalige Gasthaus "Zum Löwen". Durch
diese beiden Tore führte die Handelsstraße Erfurt - Nürnberg. Hinter dem Tor an der Tannenbrücke befand sich das Gasthaus zur Tanne, die letzte
Herberge vor dem Gebirge. Diese wichtige Straße führte erst nach Errichtung der Burg, die Schutz versprach, über
Ilmenau. Vorher nahm sie den Weg über Roda nach Manebach.
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Im 16.Jahrhundert kamen das Mühltor (Langewiesener Tor) am Mühlgraben nahe der Alten Försterei und das Jüdentor (Stadtilmer Tor) an der Weimarerstraße dazu. Die
Tore waren mit Schlagbäumen versehen. Trotzdem wurden sie nicht dauernd bewacht. Über den Tordurchfahrten befand sich ein
Fachwerkobergeschoss, das bewohnbar war. Es diente als Gefängnis, als Wohnung für Stadtknechte und Nachtwächter. Nur das Endleichtor hatte
über dem Obergeschoss einen kleinen Uhrturm. Um 1700 war Wall und Türme noch vorhanden, aber die Palisade auf dem Wall gab es schon
nicht mehr. Denn Türmen setzte der Stadtbrand von 1752 ein Ende, nur das Endleichtor überstand den Brand. Es wurde aber ein
Hindernis für Herzog Carl August von Sachsen Weimar, der zum Jagen auf den Kickelhahn gelangen wollte und so an einer Verbesserung der Straßenverhältnisse
interessiert war. Es wurde auf seinen Befehl 1788 abgerissen. Der Uhrturm mit Wappentafeln wurde in die Häuserzeile der Lindenstraße versetzt.
1938 musste auch er weichen und so wurden die Wappentafeln in die Fassade des Hauses Lindenstraße 4 integriert, wo sie sich bis heute befinden. |
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verwendete und empfohlene Literatur
Bleisch Bilder aus Ilmenaus Vergangenheit 1910
Autorenkollektiv Ilmenau Bilder zur Geschichte einer Stadt 1998
Artikel Thüringer Allgemeine vom 20.7.2005 |
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Stadtwappen |
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Hennebergisch- Schleusinger Wappen |
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