In Ilmenau und Umgebung hat die Glasinstrumentenproduktion eine lange Tradition (die Thermometerherstellung in Stützerbach ist
z.B. seit 1830 dokumentiert). Die "Physikalisch Technische Reichsanstalt" (PTR) in Berlin regte deshalb an, in Ilmenau eine Prüfanstalt
zu errichten. Hier sollten Glasinstrumente, wie Thermometer, Aräometer, Volumenmessgeräte u.s.w. geeicht werden. Albrecht Böttcher,
wissenschaftlicher Mitarbeiter des PTR, wurde mit der Realisierung beauftragt und ab 1889 wurde er Direktor der Prüfanstalt. Ebenfalls regte das PTR die Bildung
einer Lehrwerkstatt und einer Fachschule für Glasinstrumentenbau an. Die Ausbildung musste sich den immer größeren Anforderungen, die der
wissenschaftlichen Fortschritt stellte, anpassen. Albrecht Böttcher arbeitete Lehrpläne aus, und wurde dann mit der Gründung und Leitung der
Lehranstalt beauftragt. 1890 begann eine, der Prüfanstalt angegliederte, Fachschulabteilung ihre Arbeit. Sieben Schüler lernten 1894 an der
Lehranstalt, dieser Zeitpunkt gilt als Gründungsjahr der Ilmenauer Glasfachschule. Später wurde die Ausbildung auf Feinmechanik
erweitert. 1898 zog die Schule in das neugebaute Eichamt in der Unterpörlitzer Straße um, als "Großherzogliche Fachschule und
Lehrwerkstatt für Glasinstrumentenmacher und Feinmechaniker". Sie war ein Bestandteil der "Großherzoglich-Sächsischen Präzisionstechnische Anstalten." |
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