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Der Dreißigjährige Krieg hatte den Bergbau in Ilmenau ein Ende gesetzt, doch 1684 kam es auf Initiative der sächsischen
Fürsten zu einem Neuanfang. Sie belehnten den Herrn von Uttrodt mit den Bergwerken auf der Sturmheide, später erhielt dieser auch die
Direktion für die Rodaer Werke. Die ganze zweite Periode des Ilmenauer Bergbaus war von Geldmangel gekennzeichnet. Zwar förderte
man viel Kupfer und Silber, doch der Abbau war viel zu teuer. Der Erhalt der Schächte, der künstlichen Teiche und
Wassergräben zum Antrieb der Wasserräder verschlangen Unsummen. Berghauptmann Uttrod schaffte immer neues Geld heran und so wuchsen die
Schulden. Die Münze in Ilmenau wurde also 1691 nicht nur gebaut, um das Silber zu verarbeiten, sondern weil man
mit dem Schlägelschatz (Aufschlag für das Prägen einer Münze) den Bergbau retten wollte. Münzmeister Sebastian Altmann errichtete auf
eigene Kosten die Prägestätte, durch den Gewinn aus dem Schlägelschatz sollte sich seine Investition lohnen. Um möglichst
viel zu erwirtschaften, wurde ihm erlaubt Silber zuzukaufen. Nach Bleisch wurden geprägt 16-Groschenstücke, 2-Groschenstücke und
3-Groschenstücke. 1693 kamen Ilmenauer Ausbeutetaler dazu. Diese wurden pro Quartal an die Gewerke (Besitzer der Kuxe, Anteilseigner
des Bergwerks) gezahlt. Sie sollten die Hoffnung auf Gewinn wach halten, den für die Kuxebesitzer bestand eine Zubußpflicht. Das heißt sie
wurden ständig zu weiteren Zahlungen für die Bergwerke herangezogen.
Darüber schreibt Bleisch: "Dass es überhaupt keine
wirkliche Ausbeute war, erhellt daraus, daß man zur Ausbeute Geld meist borgte."
Hat man allerdings heute einen der Ilmenauer Ausbeutetaler, so ist ein Gewinn ziemlich sicher.
1702 wurde die Münzstätte geschlossen, 1703 starb Sebastian Altmann. Die Schließung lag nicht am fehlenden
Silber, denn gefördert wurde weiter. Das Ende der 2. Periode des Ilmenauer Bergbaus begann erst 1739 mit dem Dammbruch des großen
Freibachteiches. Das unkontrolliert einströmende Wasser verursachte große Schäden an den Bergwerksanlagen und da man kein weiteres Geld
auftreiben konnte, kam der Bergbau zum erliegen.
Wahrscheinlich hat es schon früher in Ilmenau eine Münze
gegeben, so geht es doch in der Urkunde von 1273, mit der umstrittenen Ersterwähnung von Ilmenau, um die Bevorzugung der Münzstätte in "Ilmina"
durch die Grafen von Käfernburg.
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 Münzen aus der Ilmenauer Münze Bleisch 1910
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Links:
Mitte: Rechts: |
Ausbeutetaler mit unterirdischen Bergwerksanlagen 1698 Wilhelm Ernst- Denkmünze 1697 Zweidrittel-Talerstück von 1698 |
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 Bild GoetheStadtMuseum
Ansicht der Rückseite der mittleren Münze mit oberirdischen Bergwerksanlagen
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